Sampling
Samplingstrategien
Idealtypisch lassen sich zwei Samplingstrategien unterscheiden: das statistische Sampling und das theoretische Sampling.
Beim statistischen Sampling legen Forschende zu Beginn ihrer Forschung fest, wie das Sample aufgebaut sein soll und zwar abhängig von den in der eigenen Studie genutzten Theorien. So kann etwa vorab bestimmt werden, welche Merkmale Befragte oder eine untersuchte Gruppe oder Organisation aufweisen sollen. Diese Strategie zielt darauf, dass die Verteilung innerhalb des eigenen Samples die Verteilung in der Grundgesamtheit widerspiegelt. Diese Samplingstrategie wird daher eher den quantitativen Verfahren zugerechnet.
Solche Überlegungen können jedoch auch ein erster Ausgangspunkt für ein theoretisches Sampling sein. Im theoretischen Sampling wird das Sample nicht vorab festgelegt, sondern im Forschungsprozess sukzessive entwickelt, d.h. dass Forschende (erste) Analysen, Erkenntnisse und Fragen, die sich in der Auseinandersetzung mit der Empirie ergeben, in den weiteren Samplingprozess einbeziehen. Dabei orientieren sie sich am Anliegen qualitativer Forschung, Theorie zu entwickeln und Hypothesen aus dem Material heraus zu generieren. Hierfür kann es hilfreich sein, bei der Fallauswahl nach minimalen und maximalen Kontrasten zu suchen. Lassen sich keine weiteren theoretisch relevanten Unterschiede mehr finden, kann von einer theoretischen Sättigung gesprochen werden und idealtypisch dann die Samplebildung abgeschlossen werden. In der Forschungspraxis finden sich häufig kombinierte Samplingstrategien.