Datenbeispiel Schule

Zur Veranschaulichung der verschiedenen Verfahren quantitativer Analysen greifen wir auf ein allgemein nachvollziehbares Datenbeispiel zurück: Daten, die für eine empirische Forschungsarbeit an einer Schule erhoben worden sein könnten. Es handelt sich um ein fiktives Datenbeispiel: Die Daten entstammen keiner echten empirischen Studie, sondern wurden künstlich erzeugt. Wir haben dabei versucht, plausible Ergebnisse und Zusammenhänge für unsere Beispiele herzustellen, die ohne eine spezielle fachliche Perspektive leicht nachvollziehbar und ebenso leicht auf andere, fachspezifische Beispiele übertragbar sind. Versuchen Sie beim Lesen der einzelnen Artikel doch, analoge Beispiele aus Ihrem Fachkontext zu finden.

Der Datensatz

Die Untersuchungseinheiten sind Schüler*innen. Der Datensatz enthält \( n=120 \) Fälle - für die Studie wurden alle Schüler*innen der 10ten Jahrgangsstufe eines Gymnasiums ausgewählt. Die Forscher*innen unserer fiktiven Studie interessieren sich u.a. für:

  • die Leistungen - Schulnoten, Klausurpunkte, aber auch Sportergebnisse,
  • das Lernverhalten und
  • die Freizeitaktivitäten der Schüler*innen

Datenerhebung

Wie könnten die Beispieldaten in einer empirischen Untersuchung erhoben worden sein? Der Datensatz enthält viele Merkmale, die üblicherweise mit einer standardisierten Befragung ("Fragebogenmethode") bei den Schüler*innen selbst erhoben werden könnten. Dazu gehören Fragen zum Lernverhalten und der Schlafdauer vor der letzten Mathematik-Klausur, ob Nachhilfe genommen wird, zur Höhe des monatlichen Taschengelds, zu (Lieblings-)sportarten, oder zur Zufriedenheit mit der Schulkantine. Andere Merkmale liegen bereits bei der Schule vor: Die erzielte Punktzahl in der letzten Mathematik-Klausur, Ergebnisse eines Sporttests, und die letztjährigen Zeugnisnoten verschiedener Fächer. Wir gehen in unserem Beispiel davon aus, dass diese merkmale den Befragungsdaten zugespielt werden konnten (in einer empirischen Untersuchung müssten hier Datenschutz-Fragen geklärt werden!).

Codebuch

Die Details des Beispiel-Datensatzes stellen wir in Form eines Codebuches vor (PDF-Datei). Ein solches Codebuch sollte bei einer quantitativen empirischen Arbeit zu jedem Datensatz erstellt werden. Darin wird für jede Variable im Datensatz festgehalten,

  • wie die Variable im Datensatz bezeichnet ist (Variablenname /-kürzel),
  • welches Merkmal diese Variable erfasst,
  • bei Fragebogenerhebungen der vollständiger Wortlaut der Frage inkl. Antwortvorgaben,
  • sowie die Zuordnung der Zahlenwerte im Datensatz zu den Ausprägungen des Merkmals

Besonders praktisch ist ein Codebuch, wenn zu jeder Variable auch die wichtigsten deskriptiven Statistiken mitgeliefert werden.

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Autor*innen dieses Artikels

Sebastian Gerhartz, Lisa Rüge

Diese Seite wurde zuletzt am 28.11.2020 aktualisiert.